|
Computermuseum München
|
|||||||||||||||||||
Text |
Sinclair Research Ltd.Der Brite Clive Sinclair gründete die Firma Sinclair 1961 um Audio Geräte zu vermarkten. Zu Beginn der 80iger Jahre entwickelte er mit dem ZX 80 einen einfachen, kleinen Homecomputer, den er zu einem - für damalige Verhältnisse - sensationellem Preis von nur 300 DM auf den Markt brachte. Als Bausatz kostete das Gerät sogar nur 250 DM. Kein anderer Hersteller konnte einen vollwertigen Computer zu diesem Preis anbieten. Trotz des geringen Hauptspeichers (1KB) und der nur eingeschränkt benutzbaren Folientastatur wurden bereits im ersten Jahr mehr als 20000 Stück des ZX 80 abgesetzt. Auf Basis dieses schnellen Erfolgs präsentierte Sinclair mit dem ZX 81 schnell einen verbesserten Nachfolger, der mit noch weniger Chips auskam als der Vorgänger ZX 80 und daher nochmals billiger angeboten werden konnte. Vor allem in englischen Schulen setzte sich der ZX 81 schnell durch, mit Sonderkonditionen half Sinclair diesem Erfolg noch etwas nach. Der Absatz des ZX 81 betrug nach 2 Jahren bereits 2 Millionen Stück. Einige Peripherie, wie Drucker, Speichererweiterungen und Geräte zur Datenspeicherung wurden mittlerweile für den ZX 81 angeboten, teils von Sinclair selbst produziert, teils von Drittherstellern. Man versucht sogar das Manko der Folientastatur durch den Anschluß externer Tastaturen zu umgehen. Weltweit versuchten Hersteller, sich durch Nachbauten einen Stück vom großen ZX 81-Kuchen abzuschneiden. 1982 startete dann die Spectrum-Modellreihe, die zum erfolgreichsten Sinclair Computer überhaupt werden sollte. Der Spectrum wird weltweit in Versionen mit 16KB RAM und 48 KB RAM vertrieben. Er besitzt ein verbessertes Basic, war grafik- und farbfähig und konnte Töne produzieren. Die Folientastatur wurde durch eine Gummitastatur ersetzt, die auch nicht besonders toll war, aber immerhin eine Verbesserung darstellte. Als Datenspeicher wurde das kleine Microdrive vorgestellt, ein im Betrieb hell surrendes Laufwerk mit Kassetten, die ein Endlosmagnetband beinhalteten. Sinclair nächster Schlager sollte 1984 der QL (Quantum Leap) werden. Er basierte auf dem modernen Motorola 68000 Prozessor. Der QL wurde von Sinclair zu früh angekündigt und konnte lange nicht geliefert werden. Zudem hatte der QL nicht das leistungsfähige Betriebssystem, wie z.B. die Konkurrenz von Apple, die ebenfalls den 68000er einsetzten. Obwohl auch beim QL wieder auf das erfolgreiche Prinzip des geringen Preises gesetzt wurde, konnte sich der QL nach seiner Markteinführung Ende 1984 und in der Folge nicht durchsetzen. Die Entwicklungskosten für die Hardware des QL waren hoch gewesen, und so konnte auch die erfolgreiche Modellpflege, die Sinclair mit dem Spectrum + auf den Markt gebracht wurde, den finanziellen Absturz nicht verhindern. 1986 übernimmt Amstrad die angeschlagene Firma und produziert noch die Modelle Spectrum +2 und Spectrum +3. Clive Sinclair scheidet aus der Firma aus und gründet Cambridge Computers. Noch einmal versucht er, mit dem portablen (und ausgesprochen hübschen) Z88 im Homecomputermarkt Fuß zu fassen. Doch der erhoffte Erfolg stellte sich nicht ein. Sir Clive Sinclair, der geniale Erfinder, ließ in den folgenden Jahren noch manchmal durch Erfindungen aufhorchen, heute lebt er jedoch sehr zurückgezogen. |